Damen: TV Erbenheim - SG Nied II 19 : 20 (6 : 8 )

08.10.2018
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Kategorie: 1. Damen

Am vergangenen Sonntagnachmittag gastierte die SG Nied II beim TV Erbenheim in der Halle am Berufsschulzentrum - die bis dato ungeschlagene SG kam mit Selbstbewussstsein als Tabellenführer in die Halle und jedem war von Beginn an klar, dass es ein sehr enges und umkämpftes Spiel werden würde. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht: beide Mannschaften kämpften aufopferungsvoll und schenkten sich nichts, es war ein spannendes und nahezu hochdramatisches Handballspiel. Die Erbenheimerinnen boten lediglich 10 Spielerinnen auf, wovon zwei angeschlagen in die Partie gingen. Kurz vor Ende der zweiten Halbzeit verletzte sich Luisa Walter am Knie und es schien, als könne sie nicht mehr mitwirken. Dem tollen Einsatz von Torfrau und Physio Jess Stern und dem gnadenlosen "Auf-die-Zähne-beissen" von Luisa selbst war es zu verdanken, dass sie Mitte der zweiten Halbzeit noch einmal mitwirken konnte. Die Erbenheimerinnen rannten über 60 Minuten das Tor der Nieder an, zeigten eine enorm kampfstarke Leistung, belohnten sich aber im Abschluss viel zu wenig - enweder scheiterten sie an der überragenden Anne Soltman im Tor der Gäste oder an Pfosten und Latte. Die Nieder spielten ihre Erfahrung und Cleverness gekonnt aus und kamen leider zu einigen zu einfachen Toren, auch wenn die Abwehr des TVE sehr kompakt stand und einen guten Job machte. 


Die Erbenheimerinnen konnten den Pausenstand leider nicht drehen, auch wenn sie alles dafür taten. Kampfgeist, Wille, Leidenschaft, Teamgeist - das alles sind Attribute, die man sehen und förmlich spüren konnte. Das Team wollte unbedingt und nahm alles dafür in Kauf. Aufopferungsvoll gab jeder alles, aber der Ball wollte einfach nicht im Gehäuse einschlagen. Am Schiedsrichter lag es nicht, der ging objektiv gesehen viel zu hart mit den Gästen ins Gericht und gab einige Zeitstrafen zu viel. Wenn man meinte, dass sich der TVE dies zum Vorteil machen würde, dann irrte man sich - jede Überzahl war gefühlt wie eine Bestrafung und wurde nicht genutzt. Am Ende eines hochdramatischen Spiels gewinnen die Gäste natürlich auch nicht unverdient das Spiel, das muss man fair anerkennen. Die Mädels vom TVE hätten aber sicherlich genauso mindestens einen Punkt verdient gehabt. Nun heißt es Wunden lecken, die Verletzten wieder herstellen und sich auf die kommenden Aufgaben fokussieren.

"Mir fällt eine nicht emotionale Zusammenfassung nach diesem Spiel wirklich schwer - das sind Spiele, die arbeiten in dir als Trainer, wochenlang! Was hätte ich anders machen können? Welche Entscheidung war vielleicht falsch, zu früh, zu spät? Ich bin immer mit voller Leidenschaft bei meinen Mädels dabei und leide dann natürlich auch mit, in diesem Fall sogar mehr. Spielerisch habe ich uns etwas überlegen gesehen, leider waren wir beim Druck in die Tiefe nicht konsequent genug und wenn doch, dann stand da immer noch eine bärenstarke Anne im Tor. Überzahlsituationen haben wir nicht ausgespielt und unser Spiel eher gehemmt, jede Zeitstrafe war eine Strafe für uns, daran müssen wir arbeiten. Auch haben wir einige Bälle fahrig verloren, daran werden wir ebenfalls arbeiten. Was bleibt am Ende? Wenn ich in unserer Whatsapp-Gruppe lese, dass jeder unseren Teamgeist, unseren Kampf lobt, wenn ich höre, dass Spielerinnen sagen, dass sie vor 6 Monaten dieses Spiel sehr hoch verloren und die Köpfe hängengelassen hätten, dann sind das Dinge, die mich sehr stolz machen. Das Team ist und lebt eine geeschworene Einheit und das haben sie eindrucksvoll bewiesen. Leider konnten sie sich gestern nicht selbst belohnen, das hätte ich mir so sehr für sie gewünscht, aber trotzdem sind sie zurecht stolz auf sich und genau darauf bauen wir auf", resümierte Trainer Florian Krahl.

Es spielten: Jessica Stern (Tor); Ayleen Stamm (5), Milena Bohrmann (5/3), Christina Stück (3), Luisa Walter (2/2), Lisa Müller, Jasmin Hinz (4), Lena Lietz, Melanie Lechner und Katja Hiebinger.

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